Jeder kennt den Ausspruch:“ Holz arbeitet“. Ja, das ist richtig. Und das Arbeiten hört auch nie auf. Welche Konsequenzen hat diese Eigenschaft für die Fertigung von Vollholzmöbeln und Hobeldielen?
Bevor diese Frage beantwortet wird, muss man sich das „Arbeiten“ genauer anschauen. Der frisch gefällte Baum hat sehr viel Wasser gespeichert. Dieses Wasser befindet sich in den Zellen und zwischen den Zellen, das so genannte freie Wasser.
Immer wieder hört man die Frage: „Ist das Holz auch trocken?“, oder “ Dieses Holz liegt seit Jahrzehnten unter Dach und ist ganz trocken“.
Um sich unmissverständlich über den Grad der Holztrocknung zu verständigen, sprechen wir von der Holzfeuchte. Würde man das Holz in der Trockenkammer so lange trocknen, bis es überhaupt kein Wasser enthält, spricht man von der Darrtrocknung. Auf dieses Gewicht bezieht sich die Holzfeuchte.
Durch Klimaänderung ändert sich theoretisch auch die Holzfeuchte ständig.
Das heißt, dass es „das trockene Holz“ nicht gibt. Wenn Holz luftig unter Dach liegt, stellt sich- in Abhängigkeit von der Dicke und der Holzart- nach einem oder mehreren Jahren eine Feuchte von ca. 14-18% ein. Im geheizten Innenbereich würde sich eine Feuchte von ca. 8-12% einstellen.
Wir trocknen sowohl beim Möbelbau als auch bei der Fertigung unseres Holzfußbodens unser Holz vor der Bearbeitung auf ca. 9% Holzfeuchte herunter.
Die klassischen Holzverbindungen, die wir im Möbelbau verwenden, machen die Schwankungen, die sich zwischen Sommer und Winter einstellen, spielend mit.
Bei den Hobeldielen nutzen wir die Trägheit des Holzes. Grundsätzlich kann man sagen, dass es sinnvoll ist, die Dielen dicker zu machen, je breiter sie sind.
Natürlich gibt es auch deutliche Unterschiede zwischen den Holzarten. So sind beispielsweise unsere Eichendielen und unsere Douglasiendielen sogar für Fußbodenheizung geeignet.
Auch hier gilt: Wir können das Arbeiten des Holzes nicht verhindern, aber durch die fachgerechte Verarbeitung fertigen wir Möbel und Dielenböden, an denen Generationen Freude haben können.